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Fertigungsauftrag - Begriff:

Der Fertigungsauftrag in der Produktionsplanung stellt einen konkreten innerbetrieblichen Auftrag zur Erbringung einer Leistung für ein konkretes Projekt oder Kundenauftrag dar. Ein Fertigungsauftrag kann in die Produktion 'eingelastet' werden. Dies bedeutet, dass in den Arbeitsplänen für die betroffenen Ressourcen oder Mitarbeiter eine passende Zeit reserviert wird. Ein Fertigungsauftrag besteht aus einer Abfolge von Arbeitsgängen, die wiederum aus einem oder mehreren Arbeitsschritten bestehen können.

Gliederung des Arbeitsblattes:


Grunddaten:

Kopf:

Nummer: Die Nummer kann manuell vergeben werden und wird ansonsten vom System automatisch gepflegt.
Bezeichnung:
.Bezeichnung zur besseren Verwendbarkeit.
Bemerkung:
Freier Text zur näheren Beschreibung des Fertigungsauftrages.
Projekt: Zugeordnetes Projekt (oder Kundenauftrag). Diese Angabe ist wesentlich für die Kostenrechnung, aber auch für die Verfolgung des Projektfortschritts.
 

Produziertes Material: Durch den Fertigungsauftrag kann bei Eigenproduktion ein fertiges Produkt entstehen. Dieses Endprodukt kann hier angegeben werden. Wenn es sich bei dem produzierten Material um eine vollständige Stückliste handelt, dann können die Arbeitsgänge, die Bestandteil dieser Stückliste sind, durch die Aktion 'Auflösen' automatisch in den Fertigungsauftrag übernommen werden.

Produktionstermin: Hier wird der früheste gewünschte Start-Termin für die Einlastung dieses Auftrages in den Belegungsplan angegeben. Der tatsächliche Beginn der Produktion bestimmt sich durch die freien Kapazitäten des Belegungsplans.
Durch die Angabe einer Priorität kann gesteuert werden, dass dieser Auftrag andere Aufträge mit niedrigerer Priorität, die bereits eingeplant sind, nach hinten verschiebt. Ein Auftrag dominiert also bei der Einlastung alle Aufträge mit einer niedrigeren Priorität. Je höher die Priorität, desto eher wird der Auftrag fertig.

 

Arbeitsgänge:

Die Liste der Arbeitsgänge im Fertigungsauftrag gibt an, welche Arbeitsgänge in welcher Reihenfolge und Anzahl in diesem Fertigungsauftrag enthalten sind. Die Arbeitsgänge können aus den Stammdaten übernommen werden. Dabei werden dann auch die zughörigen Arbeitschritte übernommen. Es ist aber auch eine manuelle Planung möglich, dies auch nach der Übernahme aus den Stammdaten.

Lfd. Nummer: Dient der Sortierung der Arbeitsgänge.
Abfolge:
Gibt die Abfolge der Arbeitsgänge an. Können zwei Arbeitsgänge gleichzeitig ausgeführt werden, dann haben sie dieselbe Abfolge-Nummer.
Anzahl: Gibt an, wie oft der Arbeitsgang hintereinander ausgeführt werden soll.
Arbeitsgang: Bezeichnet den Stammsatz, aus dem die Arbeitsschritte übernommen werden sollen (optional).
Bezeichnung: Nähere Bezeichnung des Arbeitsgangs.
Bemerkung: Freier Text zur näheren Erläuterung.
 

Zugeordnete Schritte (siehe auch Definition des Arbeitsgangs):

Lfd. Nummer: Dient der Sortierung der Schritte innerhalb des gewählten Arbeitsgangs.
Abfolge:
Gibt die Abfolge der Schritte an. Können zwei Schritte gleichzeitig ausgeführt werden, dann haben sie dieselbe Abfolge-Nummer.
Bezeichnung:
Nähere Bezeichnung der einzelnen Schritte (optional).
Dauer:
Dauer des Schrittes in Minuten.
Min. Dauer:
Bei der Einplanung eines Arbeitsschrittes in der Produktionsplanung wird davon ausgegangen, dass ein Arbeitsschritt unterbrochen werden kann. Dauert z.B. ein Schritt mehrere Stunden, dann kann er an einem Tag begonnen und am nächsten Tag fortgesetzt werden. Die Mindestdauer gibt die kürzeste Zeit an, nach der der Arbeitsgang unterbrochen werden darf. Systemseitig wird als Mindestdauer immer schon 10 Minuten angesetzt.
Tätigkeit:
Die für die Erledigung des Schrittes vom einem Mitarbeiter zu leistende Tätigkeit. Es können für diesen Schritt nur Mitarbeiter eingeplant werden, die für diese Tätigkeit qualifiziert sind (siehe Personal-Stammsatz).
Tätigkeit %:
Die Prozent-Angabe hinter der Tätigkeit gibt an, zu wie viel Prozent der Mitarbeiter durch die Zuordnung zu diesem Arbeitsschritt belegt ist. Kann z.B. der Mitarbeiter gleichzeitig drei Maschinen bedienen, dann wäre die passende Angabe an dieser Stelle 33%. Er wird dann für bis zu drei Arbeitsschritte gleichzeitig eingeplant.
Fertigungszelle:
Die für die Erledigung des Schrittes benötigte Ressourcen-Gruppe. Bei der konkreten Einlastung dieses Schrittes muss eine Maschine aus dieser Gruppe verwendet werden.
Fertigungszelle %:
Die Prozent-Angabe hinter der Fertigungszelle gibt an, zu wie viel Prozent eine Maschine durch die Zuordnung zu diesem Arbeitsschritt belegt ist. Kann z.B. die Maschine gleichzeitig drei Werkstücke bearbeiten, dann wäre die passende Angabe an dieser Stelle 33%.
Konstant: Hierdurch wird angegeben, dass nach einer Unterbrechung des Arbeitsschrittes (z.B. durch das Ende des Arbeitstages), die Arbeit an diesem Arbeitsschritt unbedingt auf derselben Maschine fortgesetzt werden muss. Ansonsten geht das System davon aus, dass die Fortsetzung auch auf einer anderen Maschine derselben Fertigungszelle erfolgen kann.
Nur Ressource: Hiermit wird angegeben, wie viele Minuten diese Schrittes ausschließlich durch die Belegung einer Ressource ohne die Belegung eines Mitarbeiters abgearbeitet werden können. Dauert der Schritt z.B. insgesamt 60 Minuten, dann bewirkt die Angabe 50 in diesem Feld, dass in den ersten 10 Minuten ein Mitarbeiter und eine Ressource belegt werden. In den verbleibenden 50 Minuten kann die Maschine selbsttätig arbeiten, ohne den Mitarbeiter weiter zu benötigen.
Bemerkung: Freier Text zur näheren Erläuterung des Schrittes.
 


Belegung:

Auf dem Arbeitsblatt Belegung stehen oben vier Transaktionen für diesen Fertigungsauftrag zur Verfügung. Im unteren Teil wird sowohl grafisch als auch in Tabellenform die aktuelle Einlastung des Fertigungsauftrages in den Produktionsplan dargestellt. Außerdem ist der Beginn und das Ende der Produktion ersichtlich.

Einlasten: Mit dieser Transaktion wir der Fertigungsauftrag in den Produktionsplan der Firma eingestellt. Dabei wird auch die Priorität des Auftrags berücksichtigt. Hat der Auftrag eine höhere Priorität als andere, verschieben sich diese Aufträge weiter nach hinten. Daher kann (abhängig von der Zahl der nötigen Verschiebungen) dieser Vorgang einige Zeit dauern. Diese Transaktion sollte nur im Ausnahmefall benutzt werden. Sie ist nur für den Fall sinnvoll, das tatsächlich nur dieser eine Fertigungsauftrag bearbeitet wurde und auch kein weiterer mehr bearbeitet wird. Statt dessen sollte die Transaktion 'Neueinlastung' im Belegungsplan genutzt werden.
Einlastung aufheben: Arbeitsschritte die noch eingeplant, aber noch nicht begonnen wurden, können durch diese Transaktion aus dem Produktionsplan entfernt werden.
Früheste Fertigstellung:
Hierbei handelt es sich um eine testweise Einlastung des Fertigungsauftrages in den Produktionsplan. Als Ergebnis wird der früheste Fertigstellungstermin unter Berücksichtigung der derzeitigen Belegung und der Priorität des Auftrages ermittelt. Da hierbei keine Verschiebungen ein Eintragungen vorgenommen werden müssen, ist diese Transaktion wesentlich schneller als die tatsächliche Einlastung.
Aktualisieren:
Da sich der Produktionsplan durch verschiedene Vorgänge, z.B. die Einlastung eines Auftrags mit höherer Priorität oder der Reorganisation, ändern kann, ist die angezeigte Belegung möglicherweise nicht mehr aktuell. Durch Auslösen dieser Transaktion wird wird wieder der aktuelle Stand angezeigt.

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